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Kalligraphie auf Papier mit gerissenen Kanten

Gerissene Kanten – in 3 Schritten zum Look von handgeschöpftem Papier

Viele lieben es: handgeschöpftes Papier. Doch das ist hier in Deutschland nicht so einfach zu bekommen und zudem noch recht teuer. Wenn Du trotzdem den Look von handgeschöpftem Papier haben möchtest, kannst Du diesen durch gerissene Kanten nachmachen. Dafür benötigst Du kein spezielles Papier und es geht ganz schnell und einfach.

 

Gerissene Kanten haben den riesigen Vorteil, dass man das Papier vorher noch ordentlich bedrucken kann. Wer schon mal versucht hat, handgeschöpftes Papier zu bedrucken, der weiß wie nervenaufreibend das ist. Der Drucker mag die ausgefransten Kanten nämlich gar nicht! Zuerst wird das Papier nicht ordentlich eingezogen und danach hat man an den Rändern überall schwarze Tintenflecken. Mit dieser Technik kann der Look aber einfach nachgemacht werden. Nach dem Drucken auf gewöhnlich geschnittenem Papier können die Kanten bearbeitet werden und es sieht aus, wie bedrucktes, handgeschöpftes Papier.

 

Ist es wirklich so einfach?

Ja, es ist tatsächlich kinderleicht. Alles, was Du dafür brauchst ist ein Metalllineal. Mit einem Kunststofflineal lassen sich die Kanten nicht so gut reißen, deshalb lohnt sich die Investition, wenn Du das öfter nutzen möchtest.

Schritt 1:

Lege Dein Lineal an die Stelle, an der Du Deine Kante reißen möchtest.

 

Schritt 2:

Fasse Dein Papier nun nahe am Lineal und beginne, den Rand von oben nach unten abzureißen. Arbeite Dich cm für cm vor und greife oft mit den Fingern nach. Dadurch erhälst Du eine uneinheitliche Kante, die dem handgeschöpftem Papier ähnelt. 

 

Das Papier direkt am Lineal greifen und nach unten reißen
1-2 cm weiter unten nachfassen und wieder reißen
So weiter fortfahren, bis die ganze Kante gerissen ist

 

Probiere das ganze am Besten an einem Stück Papier erstmal aus, bevor Du Dich an selbstgemachte Werke herantraust. Und wahrscheinlich wirst Du dann auch schnell feststellen, dass es eine schönere und eine nicht so schöne Seite gibt. Die Seite, auf der Dein Lineal beim Reißen aufliegt, hat hinterher eine unschöne Kante. Wenn sie Dich stört und Du sie hinterher nicht ständig anschauen möchtest, dann befolge Schritt 3:

Drehe Dein Papier vor dem Reißen um. Die Kante ist auf der anderen Papierseite nämlich nicht zu sehen. Markiere Dir dafür vorher entweder, wo Du reißen möchtest, oder verwende ein Lightpad.

 

Auf der Vorderseite ist eine deutliche Kante vom Reißen am Metalllineal zu sehen
Vorderseite
Auf der Rückseite sieht man keinen Abdruck, man hat eine schöne gerissene Kante
Rückseite
 
Du musst auch Papier opfern

Um das Papier abzureißen, musst Du es richtig greifen können. Plane also mindestens 2 cm ein, die Du hinterher abreißen möchtest. Wenn es weniger ist, wird es schwierig, das Papier ordentlich zu reißen. Wenn Du am Ende ein DIN A5 Blatt haben möchtest, solltest Du also am besten zu einem DIN A4 Blatt greifen. Und Du ahnst es wahrscheinlich schon: es lassen sich leider keine 2 DIN A5 Blätter mit gerissenen Kanten daraus herstellen, sondern nur eins.

 

Das DIN A5 Blatt mittig positionieren, damit genug Rand zum greifen bleibt, um die gerissenen Kanten herzustellen
Positionierung eines DIN A5 Blatts auf einem DIN A4 Blatt

 

So, und jetzt bist Du dran. Papier und Lineal schnappen und drauf los reißen. Schon hast Du den wunderschönen Look von handgeschöpftem Papier. Daraus kannst Du alles zaubern: Einladungen, Menükarten, Platzkarten, Wanddeko und vieles mehr!

 

Lass mich wissen, was Du daraus machst und schreib es in die Kommentare!

2 Comments

  • Fini

    Hej,
    dein Beitrag war echt hilfreich. Wir sind gerade für unsere Hochzeitseinladungen auf der Suche noch Papier, bei welchem wir die Kanten reißen können. Unsere Copyshops haben solches Papier nicht und sagten uns, falls wir welches besorgen, sollen wir darauf achten, dass es digital bedruckt werden kann und nicht dicker als 300mg ist ( ich hoffe düse Info ist richtig 😅). Wir tun uns etwas schwer das passende Papier zu finden. Hast du einen Idee, Erfahrungen oder vielleicht sogar einen Link?

    Liebste Grüße,

    Fini

    • Lettermanufaktur

      Hallo liebe Fini,

      prinzipiell funktioniert das mit so ziemlich jedem Papier. Fragt doch mal im Copyshop, ob sie ein Probeblatt für Euch haben und versuch dann zu Hause, ob sich die Kanten reißen lassen. Wenn Ihr spezielles Papier sucht, dann schaut mal bei Gmund Papier. Die haben sehr hochwertiges (und auch etwas teureres) Papier in allen Strukturen und Farbvariationen. Man kann sich auch einzelne Seiten zum testen bestellen. Und es gibt extra Papier fürs digitale bedrucken.
      Eine andere (und günstigere) Alternative ist Papier direkt. Dort gibt es auch eine riesige Auswahl und von jedem Papier kann ein Probeset bestellt werden. So könnt Ihr die richtige Papiersorte aussuchen und in Ruhe testen, ob sich das ordentlich reißen lässt und evtl. im Copyshop testen, ob die das bedrucken können (bevor Ihr große Mengen bestellt…) Zu den einzelnen Papieren gibt es dort auch genaue Angaben, welche sich fürs digitale Drucken eignen.
      Mit einem Lineal aus Metall lassen sich die Kanten übrigens besser reißen als mit einem Lineal aus Kunststoff. Hier solltet Ihr ein paar Euros investieren, falls Ihr noch keins habt. Und denkt beim Erstellen der Papeterie daran, dass Ihr genug Rand zum Reißen einplant.
      Viel Erfolg für Euere Einladungen und ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr mir ein Bild vom fertigen Ergebnis zeigt 😉

      Liebe Grüße Melanie

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