Hast Du schonmal mit Rubbelkrepp gearbeitet? Die Flüssigkeit lässt sich ganz einfach auftragen und nach dem Trocknen einfach mit den Fingern abrubbeln. Und der Sinn des Ganzen, wenn das Rubbelkrepp sowieso wieder entfernt wird? Dort wo es aufgetragen war nimmt das Papier keine Farbe an. Zurück bleibt also ein Negativabdruck. Und das kann man sich für schöne Muster und Effekte zunutze machen.
Damit Dein Rubbelkrepp-Abdruck hinterher gut sichtbar ist, musst Du auf das getrocknete Muster Farbe auftragen. Das kann Aquarellfarbe sein, aber auch andere Farbe auf Wasserbasis eignet sich. Ich habe eine Wasserfarbe mit silbernen Glanzpigmenten verwendet. Für das Rubbelkrepp-Muster sind große Flächen zum ausmalen gut geeignet, aber auch feine Linien sind hinterher gut zu erkennen und können schöne Muster bilden.
Für meine Karte habe ich mich für ein Astmuster vor dem glänzenden Mond entschieden. Klar, dass als Basis ein dunkler Fotokarton dienen musste.
Das benötigst Du:
- Fotokarton (dunkelblau)
- Wasserfarbe mit silbernen Glanzpigmenten (z.B. von Coliro)
- weiße Kalligraphie-Tusche
- Rubbelkrepp (gibt es in gefärbt und ungefärbt – die Farbe dient dazu, dass man es besser sehen kann)
- einen runden Gegenstand
- Bleistift
- Zahnstocher
- Pinsel
- einen alten Pinsel

Und so geht es:
Nimm Deinen runden Gegenstand und male mit dem Bleistift einen Kreis auf Deine Karte (ein Zirkel würde natürlich auch funktionieren). Anschließend wird in den Kreis das Astmuster mit dem Bleistift grob vorgezeichnet.
Jetzt kommt das Rubbelkrepp zum Einsatz. Ich habe die flüssige Variante genommen und mit einem Zahnstocher aufgetragen, damit ich auch dünne Linien bekomme. Einfach die Linien für das Astmuster ungleichmäßig nachmalen. Danach wird auch noch der Kreis mit dem alten Pinsel umrandet. Den Pinsel sofort danach gut auswaschen und reinigen. Alternativ kannst Du den Mond auch einfach sauber mit der Wasserfarbe ausmalen 😉 Für dünne Linien mit dem Rubbelkrepp gibt es auch einen Stift. Den habe ich allerdings noch nicht ausprobiert. Wenn man viele Muster mit dünnen Linien malen möchte lohnt sich die Investition sicherlich. Aber da meine Linien ungleichmäßig und nicht gerade werden sollten, hat sich die Methode mit dem Zahnstocher sehr bewährt.
Das Rubbelkrepp gut trocknen lassen!

Jetzt kommt die Wasserfarbe zum Einsatz. Der Kreis wird mit der Farbe ausgemalt. Direkt im Anschluss säubere Deinen Pinsel und trockne ihn an einem Lappen ab. Dann nimm an einigen Stellen wieder etwas Farbe ab, damit die ungleichmäßige Oberfläche des Monds entsteht. Dafür tupfst Du den gereinigten Pinsel auf die frische Farbe auf und wischst sie an einem Lappen ab. Für größere Flächen kannst Du auch direkt mit dem Tusch auf den Mond tupfen und Farbe herunternehmen. Hast Du an einer Stelle zu viel Farbe entfernt, einfach wieder welche nachmalen.
Die Farbe gut trocknen lassen!

Wenn die Farbe gut getrocknet ist (das Papier muss komplett trocken sein), das Rubbelkrepp mit einem Finger abrubbeln. Das geht ganz einfach, macht aber etwas Dreck 😉
Und nun kann mit weißer Tusche der gewünschte Spruch dazu geschrieben werden. Um den Mond herum habe ich mit der weißen Tusche auch noch ein paar kleine Sterne ergänzt. Dafür verwende ich gerne Dr. Ph. Martins Bleed Proof White (=unbezahlte Werbung, aber ich liebe diese Tusche einfach!)
Wenn Du noch gerade mit der Kalligraphie startest und noch nicht genau weißt, was Du für Dein Starterkit benötigst, dann schau mal hier in mein Freebie
Fertig ist die Grußkarte!

Ich freue mich, wenn Du mir Deine Ergebnisse zeigst. Tagge mich einfach auf Instagram @lettermanufaktur.
Viel Vergnügen beim ausprobieren!
Deine Melanie
Outtake:
