Kennst Du das: Du lernst gerade moderne Kalligraphie und bist fleißig am üben, aber irgendwie wollen die Buchstaben nicht so recht!? Vielleicht begehst Du einen der typischen Anfängerfehler. Drei ganz typische Fehler beschreibe ich in diesem Artikel, zeige Dir, wie Du sie erkennst und was Du tun kannst, um sie zu vermeiden. Bei Fehler 2 und 3 ertappe ich mich auch jetzt nach Jahren noch manchmal, dass ich sie selber mache…
Fehler Nr. 1: Du schreibst im falschen Winkel
Dein Schriftbild wirkt nicht gleichmäßig, sondern eher wie Kraut und Rüben. Auch wenn alle Buchstaben die richtige Größe haben und Du auf einem Linienblatt schreibst strahlt das Geschriebene eher Unordnung aus.
Und so löst Du das Problem:
Benutzt Du ein Linienblatt mit Hilfslinien für den Schreibwinkel? Wenn nicht, solltest Du das unbedingt tun! Die Verdickung Deiner Buchstaben sollte immer parallel zu diesen Hilfslinien sein. Wenn Du die Abwärtsbewegung immer im gleichen Winkel ausführst entsteht automatisch ein gleichmäßigeres und ruhigeres Schriftbild. Drehe Dein Blatt Papier so, dass Du im richtigen Winkel schreiben kannst. Wenn Du Probleme hast, den Schreibwinkel zu erreichen oder einzuhalten, greife auf einen oblique Federhalter zurück. Die abgewinkelte Feder ist genau dafür gebaut.
Fehler Nr. 2: Du drückst zu fest auf
Deine Buchstaben wirken einfach nicht grazil und leicht sondern schwer, plump und Deine ganze Kalligraphie wirkt eher dunkel. Dann drückst Du zu stark auf. Besonders Anfänger neigen sehr dazu für die dicken Linien zu stark aufzudrücken.
Und so löst Du das Problem:
Mache Übungen, bei denen Du verschieden Strichstärken übst. Von leichtem bis zu starkem Druck, dünne und dicke Linien. So lernst Du, Deinen Druck besser zu kontrollieren.
Hast Du sowieso schon eine Handschrift mit starkem Druck? Dann greife zu einer Feder, die nicht so flexibel ist und deshalb nicht so dicke Linien produziert, wie z.B. die Zebra G.
Fehler Nr. 3: Du verkrampfst Dich beim Schreiben
Während Du schreibst verkrampft sich Deine Körperhaltung und Du bekommst schnell Rücken- oder Nackenschmerzen. Dein Federhalter wird nicht mehr locker gehalten, sondern fast schon zerquetscht.
Und so löst Du das Problem:
Achte ganz gezielt auf eine gerade Körperhaltung. Lass Dich nicht auf Deinem Stuhl „hängen“, sondern halte Deinen Rücken gerade, die Füße auf dem Boden. Und vor allem: vergiss nicht zu atmen! Oft passiert es gerade am Anfang, dass man beim Schreiben unbewusst die Luft anhält. Eine schlechte Körperhaltung führt dazu, dass Du Deinen Arm nicht optimal bewegen kannst und Deine Buchstaben nicht die gewünschte Form bekommen.
Wenn Du dazu neigst, Deinen Federhalter zu erdrücken, dann nimm Dir einen Gegenstand wie z.B. einen Bleistift in die linke Hand und drücke mit der linken Hand zu. So kann die rechte Hand weiterhin ganz entspannt weiterschreiben.
Wie Du siehst sind es oft Kleinigkeiten, die einen Unterschied ausmachen können. Kontrolliere Dich während des Schreibens immer wieder selber: Stimmt die Körperhaltung? Liegt das Papier richtig? Atme ich regelmäßig ein und aus? Wie stark drücke ich auf und muss ich das korrigieren? So kannst Du auch als Anfänger schon bald wunderschöne Resultate erzielen und das Kalligraphie lernen wird für Dich zum Kinderspiel.
Wie ist es Dir bisher ergangen? Hast Du Dich bei einem der 3 Fehler auch schon einmal ertappt? Welcher war es? Schreib es in die Kommentare und lass es mich wissen.
Deine Melanie